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Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg warfen ihre Schatten schon letztes Jahr voraus. Zumindest für die Jugendarbeit des Stadtjugendrings in Weinheim.  Im Spätsommer 2020 begannen die Überlegungen, wie zu den Wahlen ein attraktives Bildungsangebot an junge Weinheimerinnen und Weinheimer unterbreitet werden könnte. Neben der „U18“-Jugendwahl, die traditionell die „richtige“ Landtagswahl neun Tage vorher einläutet und bei Landtagswahlen durch den Stadtjugendring Weinheim schon zum zweiten Mal angeboten wurde, war auch eine Erstwähler-Kampagne geplant. Daraus wurde aber coronabedingt nichts. Es war nicht möglich, das bewährte Workshop-Format völlig von analog in digital umzuwandeln, erklärt Stadtjugendring-Geschäftsführer Martin Wetzel.

Sein Fazit der „U18“- Wahl fiel am Freitagabend allerdings sehr positiv aus. Das Projektbüro für Beteiligung und politische Bildung des Stadtjugendrings stellte Wahl-Sets zusammen. Diese waren gleichermaßen für Präsenz- und Online-Unterricht geeignet. Für den Fernunterricht wurde eine gesonderte Online-Abstimmungsplattform gemeinsam mit anderen Einrichtungen im Rhein-Neckar-Kreis und dem Kreisjugendring eingerichtet.

Beteiligt haben sich neben den drei eigenen Einrichtungen, dem MGH West, dem Carrillonian-Teen-Club im Karrillon-Haus und dem „MOJA“ in der Bahnhofstraße, das als Jugendwahllokal für Weinheim fungierte, vier Weinheimer Schulen mit insgesamt 27 Klassen. Somit haben sich circa 675 Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Landtagswahl im Unterricht beschäftigt. Dann hatten sie die Möglichkeit, sich an der „U18“-Wahl zu beteiligen.  Auch in den Einrichtungen konnten sich die Besucher mit dem Thema Landtag und Wahlen beschäftigen und sich über die Wahlprogramm-Inhalte informieren. Anschließend bestand die Möglichkeit, auch in der Schule, frei, geheim, direkt und gleich zu wählen. Summa Summarum haben sich 129 Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren an der Papierform der Wahl beteiligt, das sind etwa 20 Prozent. Auch online wurde gewählt.

Das analoge Ergebnis lag am Freitagabend vor. Es lautete: CDU 28 Stimmen, Grüne 27 Stimmen, SPD 17 Stimmen, FDP 12 Stimmen, Die Partei 11 Stimmen, AFD 7 Stimmen, Die Linke 5 Stimmen, Klimaliste 5 Stimmen, Volt 4 Stimmen, Freie Wähler 3 Stimmen, Die Basis 1 Stimme. Ungültig waren 9 Stimmen.

Wetzels Resümee: „Unter schwierigen Bedingungen haben wir mit allen Beteiligten rund 700 junge Menschen erreicht und mit den Thema Demokratie, Wahlen, den Grundlagen unsere Gesellschaft, inhaltlichen Positionen für Baden-Württemberg der Parteien bekannt gemacht. Und das ist großartig, da ich fest überzeugt bin, dass eine solche Demokratieförderung nachhaltig wirkt und uns es gelingt auch Milieus und jugendliche Lebenswelten zu erreichen, die oftmals für solche Themen unerreicht bleiben. Jetzt heißt es volle Kraft voraus zur Bundestagswahl im September.“ Teilnehmende Schulen waren:  die Bachschule, die Helen-Keller-Schule, die Friedrich-Realschule und das Privatgymnasium Weinheim. Die Auszählung fand unter Corona-Hygienebedingungen statt.

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 06. März 2021)