Der Weinheimer Herbst, den es seit den 80er-Jahren gibt, ist mehr als ein Verkaufsoffener Sonntag: Es ist ein Shopping-Rummel mit Live-Bühnen, Buden und viel Programm. Er zieht Massen an. Das ist auch der Grund, weshalb sich die Stadt und der Verein Lebendiges Weinheim jetzt schweren Herzens entschieden haben, den diesjährigen Weinheimer Herbst abzusagen; er hätte am 13. September stattgefunden. Von der Absage betroffen sind auch im Rahmenprogramm der Provence-Markt sowie das Dürreplatzfest am 12. September. Auch dabei wäre eine unkontrollierte Ansammlung von Menschen nicht vermeidbar.
Die Entscheidung, im Corona-Jahr auf den Weinheimer Herbst zu verzichten, wurde von der Stadt und den organisierten Einzelhändlern einhellig getroffen. „Wir wollen an diesem Tag und zu diesem Termin auch keinen unauffälligen verkaufsoffenen Sonntag anbieten“, erklärten Christian Mayer und Sebastian Kerner von der Vorstandschaft des Lebendigen Weinheim, „denn die Kunden sollen den Weinheimer Herbst für die nächsten Jahre so im Kopf behalten, wie er immer war und auch wieder sein wird“. Also: „Ganz oder gar nicht“ – so der Tenor bei den Einzelhändlern. Laut Coronaverordnung könnte zwar – Stand heute – eine Veranstaltung dieser Größenordnung zulässig sein. Aber verlässlich könne man nicht planen. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kunden steht an oberster Stelle“, so Christian Mayer.
Der Verein „Lebendiges Weinheim“ und die Stadt könnten sich allerdings noch in diesem Jahr einen verkaufsoffenen Sonntag ohne aufwändiges Rahmenprogramm durchaus vorstellen, um den Konsum im schwierigen Corona-Jahr anzukurbeln und die – für Handel und Kunden – harten Wochen der Ladenschließungen und strengen Einschränkungen ein bisschen auszugleichen. Dabei will man aber die Corona-Lage beobachten und eher kurzfristig planen. Der Weinheimer Herbst ist nach dem Pflänzeltag im April schon der zweite ausgefallene Verkaufsoffene Sonntag in der Stadt.
Mayer und Kerner betonen: „Wir sind glücklich, dass der Weinheimer Einzelhandel viele treue Stammkunden hat, die in den vergangenen Wochen zu uns gehalten haben, wir denken, dass unsere Entscheidung auf Verständnis trifft.“
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 10. Juni 2020)