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Die Bauern warten im Moment vergebens auf Niederschläge, die Weinheimer Kulturschaffenden erfahren jetzt einen „warmen Regen“ aus dem Zweiburgenstream in der vergangenen Woche. Die beiden Kulturshows aus der Alten Druckerei waren nicht nur eine Visitenkarte für die Weinheimer Kultur ansich. Die live im Internet übertragenen Veranstaltungen haben auch ihre Intention, Kulturschaffende in der Krise zu unterstützen, voll und ganz erfüllt. Dieses Fazit haben am Donnerstag die Organisatoren Roland Kern und Franz Kain sowie Jürgen Osuchowski von der Bürgerstiftung gezogen. Alle an den Shows beteiligte Künstlerinnen und Künstler bekommen noch in dieser Woche eine erste Auszahlung; das Spendenkonto der Bürgerstiftung bleibt weiter bestehen und wird sich weiter füllen. Denn Pressesprecher Roland Kern und VoiceArt-Chef und Kabarettist Franz Kain planen schon die nächsten beiden Zweiburgenstreams am Donnerstag, 30. April (ab 19 Uhr) und am 1. Mai (20 Uhr), dann sogar vermehrt mit Künstlern aus der Region, die allerdings nur eine finanzielle Anerkennung für ihren Auftritt bekommen. Der Großteil der Spenden fließt weiter Kulturschaffenden aus Weinheim zu.

Die beiden Streaming-Shows haben – auch überregional – für Aufsehen gesorgt und Spendenfreudigkeit der Kulturfreunde angeregt. Bis Donnerstag waren rund 15 000 Euro für die Weinheimer Kultur auf das Spendenkonto der Bürgerstiftung eingezahlt worden. Es waren stattliche Summen von Sponsoren dabei wie der Volksbank Weinheim, der Firma Steinbau, Hinkel Immobilien und dem Autohaus Doll, aber auch zahlreiche Einzelspenden von anderen Unternehmen sowie von Bürgerinnen und Bürgern.

„Ich fand es großartig“, schwärmt Franz Kain, „wie sich die Weinheimer Kulturszene als Gemeinschaft gezeigt hat“. Er lobte besonders die professionelle Zusammenarbeit mit den Technikern des Abends.

Um die Zahlungen schnell vorzunehmen – denn etliche Kulturschaffende haben derzeit keinerlei Einnahmen – wird noch in dieser Woche eine erste Tranche von 13 000 ausgezahlt. Dabei haben die Organisatoren in Absprache mit der Bürgerstiftung einen transparenten Modus entwickelt: Er unterscheidet zwischen Berufsmusikern, die von ihren Auftritten leben müssen und nebenberuflichen Musikern. Entsprechend erhalten die Nebenjob-Künstler die Hälfte der Summe, die den Profis zusteht. Die Techniker des Abends bekommen eine Aufwandsentschädigung, ebenso die Mitwirkenden, die nicht in Weinheim wohnen. Keiner geht leer aus. „Das ist ein gerechtes und transparentes Verfahren“, bestätigt Jürgen Osuchowski, der im Hauptberuf Musikschulleiter ist.

Am Freitag, 24. April (ab 23 Uhr) und am Maifeiertag 1. Mai (ab 18 Uhr) werden die Shows auch im regionalen Fernsehsender RNF gezeigt.

Wenn sich der Spendentopf dann auch bei den beiden folgenden Zweiburgenstreams am 30. April und 1. Mai weiter füllt, werden weitere Zahlungen an die Künstler im vereinbarten Verfahren ausgeschüttet. Weitere Weinheimer Kulturschaffende, die derzeit auf ihre Einnahmen von Auftritten verzichten müssen, können sich für eine Teilnahme weiterhin bewerben auf pressestelle@weinheim.de

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 23. April 2020)