Seite wählen

Am 13. November vergangenen Jahres hat der Weinheimer Gemeinderat beschlossen, dass die Stadt Weinheim am European Energy Award (eea) teilnehmen soll und dass eine halbe Stelle für einen Klimaschutzmanager geschaffen wird, um die Klimaschutzaktivitäten zu verstärken. Nun konnten Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just und Bürgermeister Manuel Just das Teilnahmezertifikat des eea entgegennehmen. „Zuerst dachte ich ja, das ist wieder nur so ein Abzeichen, das man sich irgendwo hinhängt und sonst geschieht nichts weiter. Aber ich habe mich eines Besseren belehren lassen“ sagt Just, der mittlerweile vom Sinn des eea vollkommen überzeugt ist. „Denn der eea ist nicht nur eine Auszeichnung, wie der Name vermuten lassen würde, sondern ein Managementsystem zur kontinuierlichen Verbesserung des Klimaschutzes“, beschreibt Ute Timmermann, die seit einigen Wochen als Klimaschutzmanagerin für die Umsetzung des Awards zuständig ist.

Europaweit nehmen schon mehr als 1500 Kommunen in 16 Ländern teil. In Deutschland sind es derzeit 258 Städte und Gemeinden sowie 46 Kreise. Wie beim Qualitätsmanagement beginnt beim eea alles mit der Bestandsaufnahme (IST-Analyse). Schon hier werde es spannend, erklärt Jutta Ehmsen, Leiterin des Amtes für Klimaschutz, Grünflächen und Technische Verwaltung, in dem das Klimamanagement angesiedelt ist: Wo steht Weinheim beim Klimaschutz? Einige Maßnahmen seien ja schon angepackt worden, betonte auch Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner. Kann man einen Effekt beobachten? Für Klimaschutz-Verbesserungen gibt es Punkte. Erreicht eine Kommune 50 Prozent oder mehr der zu erreichenden Punkte, wird sie mit dem European Energy Award prämiert. Bei mindestens 75 Prozent der Punkte gibt es sogar den European Energy Award Gold.

Ute Timmermann erläuterte die nächsten Schritte: Die IST-Analyse soll aufzeigen, wo Weinheim schon gut aufgestellt ist und wo noch Handlungsbedarf besteht. Darauf basierend werden Maßnahmen ausgearbeitet, die die Schwachstellen gezielt beheben sollen. Diese Maßnahmen, zusammen mit den zugehörigen Verantwortlichkeiten und Zeiträumen, ergeben ein Arbeitsprogramm, das in den kommenden Jahren umgesetzt wird. Der Erfolg wird regelmäßig von einem akkreditierten eea-Auditor kontrolliert, bei Bedarf werde nachgesteuert und neue Maßnahmen definiert.

Auf ihrem Weg zum eea wird die Stadt von der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KliBA) unterstützt und beraten. Die KliBA verfügt über viel Erfahrung im Bereich Klimaschutz, so KliBA Geschäftsführer Dr. Keßler. Sie hat bereits den Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Walldorf erfolgreich zur eea-Zertifizierung begleitet.

Der Gemeinderat wird dabei über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten, Arbeitsprogramm und die Finanzierung der Maßnahmen sollen im Gremium beschlossen werden. Die Akteure finden unisono: „Wie viel Klimaschutz in den nächsten Jahren in Weinheim gemacht wird, hängt nicht nur von einem erfolgreichen Klimaschutzmanagement ab, sondern auch von den politischen Entscheidungen, die für die Maßnahmen nötig sind.“ Die Entscheidung, am eea teilzunehmen, sei dabei nur die erste von vielen.

Foto:
OB Manuel Just und Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner mit Dr. Klaus Keßler (KliBA) und den Mitarbeitern der Stabsstelle Klimaschutz, Jutta Ehmsen (Leiterin des Amts für Amt für Klimaschutz, Grünflächen und technische Verwaltung), Ute Timmermann (Klimaschutzmanagerin, hauptverantwortlich für den European Energy Award) und Birgit Neumann (Klimaschutzmanagerin)

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 29. Juli 2020; Foto: Gunnar Fuchs)