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Er ist knapp 140 Seiten dick und das Ergebnis von rund zwei Jahren intensiver Bürgerbeteiligung: Der Entwurf des Städtebaulichen Rahmenplans als Zusammenfassung und erste Einordnung der Ideen und Impulse aus der Weinheimer Zukunftswerkstatt in den Jahren 2021 und 2022 liegt nun vor. Das Amt für Stadtentwicklung hat den Entwurf jetzt zum Lesen und zum Download auf der Seite www.zukunftswerkstatt-weinhem.de online zur Verfügung gestellt. Er zeugt auch von einer akribischen Fleißarbeit. Der Gemeinderat soll über den Entwurf, seine Leitlinien und Handlungsempfehlungen im Herbst beraten und entscheiden.

In dem Rahmenplan geht es nicht nur um rein städteplanerische Ideen, sondern auch um deren Kontext zur gesellschaftlichen Entwicklung. Neben den Leitthemen Mobilität, Wohnen, Gewerbe und Freiraumwaren im Prozess auch übergreifende Themen wie Soziales und Klimaschutz beleuchtet worden.

Ungeachtet der Visionen, Ideen, Wünsche und Vorschläge ist der Rahmenplan auch eine aktuelle und informative Zusammenfassung der Weinheimer Stadtstrukturen – ein Nachschlagewerk mit vielen Informationen, auf das man jetzt jederzeit zurückgreifen kann.

Im Zuge des Prozesses wurden Qualitätsziele definiert, die der Plan nochmal fokussiert. Diese Zusammenfassungen sind entstanden durch Einschätzungen der Teilnehmer, der Auswertung von rund 1300 Impulsen aus der Bürgerschaft sowie der Einordnung durch das Planungsbüro AS+P Albert Speer + Partner, das den kompletten Prozess fachlich begleitet hat. Auch für die Kommunikationsbegleitung hatte die Stadt ein externes Fachbüro an der Seite: Das Team Ewen aus Darmstadt.

Unter dem Ziel „Lebenswertes Weinheim“ ist zu lesen: „Weinheim ist eine beliebte und attraktive Stadt. Die besonderen Qualitäten, wie die lebendige Einkaufsinnenstadt, die Durchgrünung und Prosperität sollen erhalten bleiben und dazu aktiv geschützt oder weiterentwickelt werden. Weinheim soll auch künftig alles bieten, was man zum Leben braucht. Die einzelnen Charaktere der Stadtteile sollen so weiterentwickelt werden, dass sie gemeinsam ein lebenswertes und facettenreiches Stadtbild abgeben.“ Das Qualitätsziel „Nachhaltiges und klimagerechtes Weinheim“ ist so beschrieben: „Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind ein Muss künftiger Entwicklungen in Weinheim. Projekte und Initiativen sollen einen zukunftsfähigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu zählt auch der Schutz von Ressourcen und die Minimierung von flächigem Wachstum. Im Sinne einer nachhaltigen Innenentwicklung sind Veränderungen im Bestand einer Außenentwicklung vorzuziehen.“

Das wohl umfassendste Qualitätsziel „Weinheim für alle“ ist so definiert: „Weinheim hat das Potenzial, eine bunte und damit stabile Stadtgesellschaft zu beherbergen. Dazu müssen viele Bedarfe unter einen Hut gebracht und Kompromisse gefördert werden. Die Stadtgesellschaft profitiert von Vielfalt, Generationengerechtigkeit und Engagement. Weinheim setzt sich künftig verstärkt für Inklusion, Chancengleichheit und Toleranz ein. Insbesondere ist die Jugend als Generation von Morgen in Entwicklungen einzubinden.“

Der Rahmenplan diene Weinheim als Richtschnur für künftige Planungen, liefere einen Überblick über mögliche anstehende Aufgaben und definiere „Leitplanken“ für die räumliche Entwicklung, so heißt es in der Charakterisierung des Planentwurfs.

In einem einleitenden Kapitel wird beschrieben: „Mit dem Rahmenplan liegt eine gemeinsame strategische Ausrichtung für Weinheim vor. Damit eröffnet sich die große Chance vorauszudenken und aktiv die Zukunft der Stadt zu gestalten, er ist ein Regiebuch für die Stadtentwicklung Weinheims.“

Die Planverfasser betonen in einer Präambel aber auch: „Im Rahmen der Zukunftswerkstatt wurden mögliche Zielstellungen beispielhaft an konkreten Räumlichkeiten und Situationen im Stadtgebiet diskutiert. In diesem Zusammenhang wurden zur Veranschaulichung und Unterstützung der Diskussionen auch unverbindliche Planskizzen gefertigt. Es handelt sich hierbei lediglich um Illustrationen und nicht um zur Umsetzung anstehende Planungen. Insbesondere geht aus den Darstellungen keine Bindung oder Absicht im Hinblick auf Grundstücke im privaten Eigentum einher.“

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 26. Juli 2023