Rock gegen Rechts“ – das ist seit den 80er-Jahren eine politische Botschaft: Kultur als Gegenmittel gegen Rassismus und Diskriminierung. Die Veranstaltungen aus der Zeit der Friedensbewegung sind legendär und stets mit einem Hauch von Woodstock versehen. „Es ist Zeit, die Kultur wieder stark zu machen gegen rechtsextreme Tendenzen“, sagen die Veranstalter eines spontanen „Rock gegen Rechts“- Musikfestivals, das am Freitag, 28. Juni, im Weinheimer Schlosshof stattfinden soll. Hinter dem Festival steht der Rippenweierer Musiker und Konzert-Organisator Dr. Norbert Koppenhagen, der vor zwei Jahren in seinem Weinheimer Ortsteil das Festival „RippRock“ gegründet hat. Er wird unterstützt vom Weinheimer Bündnis „Weinheim bleibt bunt“, offizieller Veranstalter ist der Stadtjugendring Weinheim e.V., der Mitglied im Bündnis ist. „Weinheim bleibt“ bunt hatte sich 2014 gegründet, um mit einem ganztägigen Musikfestival ein Zeichen gegen einen NPD-Parteitag in Weinheim zu setzen. „In dieser Tradition steht nun durchaus auch das nächste Festival Rock gegen Rechts“, sagt Weinheims Pressesprecher Roland Kern, der dem Bunten Weinheim auch seit dessen Anfängen angehört. Dass man Norbert Koppenhagen als Kenner der Musikszene als Partner des Bündnisses gefunden habe, sei ein Glücksfall, so Kern.
Drei Bands mit überregionaler Bekanntheit konnte Koppenhagen als Musikerkollege für das Festival in Weinheim verpflichten. Alle drei Gruppen spielen zunächst ohne feste Gage. Die Ausgaben des Abends – und im besten Fall mehr – sollen über Spenden ausgeglichen werden. Spendenboxen werden aufgestellt. Der Erlös wird dann für Projekte und Aktionen für Demokratie und gegen Fremdenfeindlichkeit verwendet.
Drei Bands stehen auf der Bühne. Das Festival wird um 17 Uhr beginnen, ab 16 Uhr ist Einlass, für Bewirtung ist gesorgt.
Die Idee kam zustande, als Anfang des Jahres unter dem Motto #niewiederistjetzt in Weinheim über 1000 Menschen gegen ausländerfeindliche Parolen und die Gedenkenspiele über eine „Remigration“ auf die Straße gingen. Nach dem Rechtsruck bei der Europawahl ist den Veranstaltern das Musikfestival nun ein besonderes Anliegen, erneut ein Zeichen zu setzen.
Das sind die Bands: „Miss Foxy“ besteht aus vier außergewöhnlichen Frauen: Sie verstehen es, geschmackvolle und vor allem handgemachte Musik mit einer energiegeladenen Live-Performance zu kombinieren. Mit Ausnahmesängerin Steffi Bär in ihrer Mitte präsentieren Miss Foxy ein vielseitiges Repertoire, das vom modernen Pop-Song bis hin zum Rock’n’Roll Klassiker reicht. Das Repertoire umfasst beispielsweise Songs von Pink, Janis Joplin, Jessie J, Adele, Amy Winehouse, Prince, Mando Diao, Tina Turner, Melissa Etheridge, Gossip und vieles mehr.
„Dorfterror“ ist eine junge Punk-Band aus Oberbillig, einem Dorf in Rheinland-Pfalz. Das liiegt an der Mosel bei Trier. Sie sagen: „Dort gibt es nen Deich, damit nix reinkommt und sogar ne Fähre, damit man auch mal rauskommt.“ Ihr Credo: „Klimawandel, Schwurbler, Faschismus, Rassismus und all sowas finden wir voll doof, daher setzen wir uns dagegen auch aktiv ein.“ Gestartet ist die Band 2018 mit queerer und Flinta-Beteiligung.
Dann sind da noch die drei Musiker der Band „Delta Bulls“; sie sind mit verschiedenen Bands im Rhein-Neckar-Delta unterwegs und treffen sich seit Jahrzehnten regelmäßig zu dritt ganz nach dem Motto „reduce to the max“. Für „Rock gegen Rechts“ in Weinheim haben sie sich ein besonderes Programm einfallen lassen. Da findet man Songs von Bob Dylan, Lieder von Neil Young und Bruce Springsteen. Die „Delta Bulls“ sind Tommy B (Drums uns Gesang), Andreas Bofinger (Bass und Gesang) sowie Bernd Fritz (Gitarre und Gesang).
Auf der Weinheimer Kultursommerbühne starten Delta Bulls um 17 Uhr, Miss Foxy stehen um 18.30 Uhr auf der Bühne, „Dorfterror“ spielt von 20.30 Uhr bis 22 Uhr. Einlass ist um 16 Uhr. Zwischen den Auftritten soll es kurze politische Statements geben.
Der Eintritt ist kostenfrei, eine Spende für „Weinheim bleibt bunt“ ist erwünscht.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 10. Juni 2024