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Seit es das Open-Mind-Air-Musikfestival gibt, steht es für die Botschaft, nach der es einst benannt wurde: den freien Geist, die Kreativität und Offenheit, Luft zum Atmen. Dazu passt die Nachricht des baden-württembergischen Sozialministeriums, dass die Stadt Weinheim nun mit dem Open-Mind-Air-Festival in eine Liste der „Selbstläufer-Projekte“ aufgenommen worden ist. Das sind Corona-Modellprojekte, die unter wissenschaftlicher Begleitung auch dann stattfinden können, wenn es nach dann geltender Inzidenz ansonsten kritisch würde. Der Weinheimer Landtagsabgeordnete Uli Sckerl hatte sich in Stuttgart für Weinheim stark gemacht.

Das kam so: Nachdem Weinheim schon im März offiziell Anträge auf Modellstadt für Kultur, Einzelhandel und Gastronomie gestellt hatte, bekam Oberbürgermeister Manuel Just in der zurückliegenden Woche über Uli Sckerl einen Zuruf aus dem Sozialministerium, dass es Chancen gibt, mit einem Kulturprojekt berücksichtigt zu werden. Eine von mehreren Voraussetzungen: Die Veranstaltung sollte schon im Juni stattfinden.

Daraufhin hat das Kulturbüro in Rücksprache mit Weinheimer Kulturtreibenden konkrete Projekte benannt, darunter auch das Open-Mind-Air-Festival am 26.Juni, Veranstalter ist das Café Central. „Diese Veranstaltung hat im Sozialministerium Interesse geweckt, weil dahinter ein Musikclub steht, das Festival eine junge Zielgruppe hat und der Wiedereinstieg in die Jugendkultur das Ziel ist“, so Pressesprecher Roland Kern.  

Er wurde dann am Freitagabend informiert, dass Weinheim mit dem „Open Mind“ (Dr. Woggle u.a.) tatsächlich zu den „Selbstläufer-Projekten“ gehört.

Was bedeutet ein Selbstläufer-Projekt? Dazu Uli Sckerl: „Dass aufgrund der aktuell stark sinkenden Inzidenzwerte davon ausgegangen werden kann, dass die bewilligten Projekte dieser Kategorie dank der zu erwartenden Öffnungsschritte zum Umsetzungszeitpunkt bereits nach den allgemein gültigen Corona-Bestimmungen teilweise oder weitgehend durchführbar sein könnten. Dann bräuchte es die besondere Erlaubnis eines Modellprojekts nicht mehr. Wenn das aber doch nicht der Fall sein sollte, weil zum Beispiel die Infektionszahlen wieder steigen würden, findet das Weinheimer Kulturprojekt als Modellvorhaben selbst dann statt, wenn dies nach der allgemeinen Corona-Verordnung nicht möglich wäre.“

Weinheim habe somit die nötige Planungssicherheit, dass die geplanten Kulturveranstaltungen in jedem Fall stattfinden werden. Und: Die Durchführung des Projekts wird wissenschaftlich eng begleitet werden, da daraus wichtige Erfahrungen für weitere Öffnungsschritte gezogen werden sollen. Sckerl bescheinigt: „Das ist für den Kulturstandort Weinheim eine wichtige Botschaft und eine Anerkennung, dass das Land Weinheim als Partner für einen Wiedereinstieg in die Jugendkultur einordnet.“

Roland Kern erklärt: „Wir werden nun sehr aufmerksam und zeitnah gemeinsam mit dem Café Central beobachten, wie sich die Lage entwickelt und welche weiteren Schritte zu welchem Zeitpunkt nötig werden.“ Kern: „Wir bedanken uns bei Uli Sckerl, dass er in Stuttgart stets seine Heimatstadt im Hinterkopf hat und uns an den entscheidenden Stellen unterstützt. Wir sehen es wie er als Wertschätzung der Kulturarbeit, die von den Partnern in Weinheim geleistet wird. Es sind anstrengende aber auch sehr spannende Zeiten.“  

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 31. Mai 2021)