Overheadprojektoren waren gestern – digitale Lernwelten sind heute. „Andere reden von Digitalisierung, wir handeln“, so überschrieb Markus Zitron, Digitalisierungsbeauftragter für Schulen bei der Stadt Weinheim, am Mittwoch seinen Bericht zum Digitalisierungsprozess an Weinheimer Schulen im Digitalisierungsausschuss. Zitron bezog sich im Wesentlichen auf eine Vorlage aus dem Jahr 2018, in dem das Amt für Bildung und Sport die Ziele der Bildungsdigitalisierung definiert hatte. Das waren: Mindestens ein Endgerät für vier Schüler, einheitliche WLAN und Präsentationstechnik, Ausbau der digitalen Ausstattung an den Schulen, eine Stelle für einen Digitalisierungsbeauftragten an Schulen.
Vom heutigen Tag aus gesehen, ist der große Teil dieser Ziele umgesetzt worden oder im laufenden Prozess. Markus Zitron betonte, wie wichtig es ist, die Pädagogen im Prozess mitzunehmen und nicht zu überfordern. Deshalb seien die bisherigen Lehrmethoden nicht gleich abgeschafft. Auf Fotos einer Präsentation zeigte er, wie in den Klassenzimmern Kreidetafeln neben modernen Monitoren hängen. Grundsätzlich müsse auch die Technik der Pädagogik folgen – und nicht umgekehrt. Im Ausschuss wurde geschätzt, wie engagiert und „mit klarem Kompass“ das Fachamt den Digitalisierungsprozess umsetzt.
Auch Markus Zitron betonte, dass die Corona-Krise der Digitalisierung einen Schub nach vorne gebracht hat. Zum Beispiel hat das Land über einen Soforthilfe-Katalog für Weinheim 850 Tablets zur Verfügung gestellt, die bei einem erforderlichen Home-Schooling in den Einsatz kommen sollen. Jedenfalls sei vorgesorgt, dass kein Kind in einem solchen Falle zurückbleiben muss. Oberbürgermeister Manuel Just betonte, dass die Stadt ohne finanzielle Unterstützung von Bund und Land auf diesem Gebiet nicht genug erreichen kann. „Setzen Sie sich bei Ihren Abgeordneten dafür ein, dass es ausreichend Mittel für die Kommunen gibt“, appellierte er an die Mitglieder des Ausschusses.
Klar gab der Ausschuss eine Empfehlung ab, im Bildungsamt eine weitere Stelle für die Digitalisierung zu schaffen, um den steigenden Bedarf an ständiger IT-Unterstützung zu decken. OB Just erklärte, er gehe davon aus, dass es auch für die weitere personelle Ausstattung der Kommunen weitere Fördergelder von Bund und Land geben wird. Der Gemeinderat wird sich mit dieser Empfehlung im Zuge der nächsten Haushaltsberatung beschäftigen.
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 01.10.2020)