„Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir die Krise gemeinsam meistern und die richtigen Antworten finden werden. Lassen Sie uns miteinander und nicht übereinander reden. Lassen Sie uns diskutieren über den richtigen Weg, ohne unsere Mitmenschen zu verletzten.“ Sehr eindringlich appelliert Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just in seiner diesjährigen Weihnachtsansprache aus seinem Dienstzimmer im Schloss für gesellschaftliche Solidarität und mehr Zusammenhalt unter den Bürgerinnen und Bürgern.
Angesichts einer unsicheren Lage der Nation an Weihnachten klingt die Weihnachtsbotschaft, die am 24. Dezember, ab 8 Uhr, auf www.weinheim.de und den Kanälen der Sozialen Netzwerke zu sehen ist, dieses Jahr politischer und grundsätzlicher als in den Vorjahren. „Ausgerechnet an Weihnachten“, beschreibt Just, „dem Fest der Herzen und der Liebe, scheinen die Menschen in unserem Land getrennter zu sein als lange Zeit zuvor“.
„Wir alle müssen sehr genau darauf achten, dass die Corona-Krise und die mit ihr einhergehende unübersehbare Gesellschaftskrise uns nicht irreparabel entzweit“, appelliert der OB. Schonungslos lege Corona den Finger in die Wunde.
Und er fragt: „Sind wir noch in ausreichendem Maße füreinander da, um diese Probleme – die unsere gemeinsamen sind – zu bewältigen? Achten wir noch ausreichend auf den Schutz des anderen? Oder haben wir zu viele Menschen vergessen oder zumindest an den Rand gedrängt, so dass diesen ein Gemeinschaftsgefühl fremd geworden ist, und dass bei diesen die Einsamkeit und Unverständnis zur Wut geworden sind?“
Die Weihnachtsgeschichte, so der Rathauschef, lehre das Gebot der Nächstenliebe. Auf diesem Gefühl baue der Glaube und die gesellschaftliche Solidarität auf. Manuel Just: „Diese Solidarität ist für mich einer der Eckpfeiler unserer freiheitlich-demokratischen und sozialen Grundordnung.“
„Fürchtet Euch nicht“. Auf diese Worte aus der Weihnachtsgeschichte baut die Ansprache des Oberbürgermeisters auf, wenn er betont: „Die in unsere heutige Zeit passende Ergänzung des Satzes drängt sich förmlich auf, in diesen schwierigen Zeiten kann man sie in der Stille fast hören, sie lautet: „Fürchtet Euch nicht, denn wir sind nicht allein.“
Sein Appell geht weiter: „Lassen Sie uns das vielleicht bei dem ein oder anderen verloren gegangene Gefühl für unsere Mitmenschen wieder entdecken, in dem wir jene Menschen achten und schätzen, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen.“
Denn auch in diesen Weihnachtsfeiertagen gebe es unzählige Menschen, die Nächstenliebe im Herzen tragen, in den Krankenhäusern, den Pflegeheimen, den Polizeirevieren und den medizinischen Diensten aller Art. Wir brauchen sie jetzt und wir brauchen sie auch später als Vorbilder, wenn Corona uns eine Gesellschaft hinterlassen hat, die erst wieder zueinander finden muss.“
Die Gedanken sollten an Weihnachten bei diesen Menschen sein, aber ebenso bei jenen, die in den zurückliegenden Monaten einen liebgewonnenen Menschen verloren haben, der ihnen viel bedeutet hat. Und so denke er ebenfalls an die Weinheimer Familie, deren Kind auf so tragische Weise vor wenigen Tagen aus dem Leben gerissen wurde.
Justs Wünsche an die Bürgerinnen und Bürger: „Ein neues Jahr im Zeichen der Hoffnung und der Nächstenliebe, gesegnete Feiertage und ein gesundes neues Jahr, in dem die Menschen sich respektvoll begegnen und aufeinander achten.“
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 23. Dezember 2021)