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„Das Unvorstellbare ist eingetreten, es herrscht Krieg mitten in Europa. Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Welt verändert – und es wird zumindest auf lange Zeit nichts mehr so sein, wie es einmal war“, erklärt Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just in einer Videobotschaft am Dienstagmittag. Seine Gedanken, unser aller Gedanken, so der OB, seien im Moment beim ukrainischen Volk, das sich sehr tapfer und entschlossen dem russischen Aggressor entgegenstellt – vor allem auch bei seinem mutigen Präsidenten Selenskyj.

Just: „Wir verfolgen über das Fernsehen dramatische und außerordentlich traurige Szenen. Familien werden getrennt und zerstört. Wir erkennen fassungslos und schockiert die grausamen Folgen des Krieges vor der eigenen Haustür.“ Man erkenne aber auch, dass westliche, freiheitlich-demokratische Welt nicht ganz ohnmächtig sei, wenn sie sich in Einigkeit gegen den russischen Präsidenten stellt. Die Entschlossenheit der EU und des transatlantischen Bündnisses irritiere und schwäche den russischen Angreifer. Auf diesem Wege müsse man mutig weitergehen. Die Europäische Union könne nur so stark sein wie ihre Länder und Nationen, wie ihre Städte und Gemeinden, wie die Frauen und Männer, die Demokratie leben, so der Rathauschef. Die Friedensbekundungen in den Städten sieht Just als ein starkes Zeichen.

„Wir sollten uns aber auch darauf vorbereiten, dass Menschen aus der Ukraine bei uns Zuflucht suchen müssen vor Krieg und tödlicher Gefahr.“  Die Stadtverwaltung prüfe kurzfristig, ob und in welcher Form leerstehende Immobilien zur Unterbringung von Flüchtenden genutzt werden können. Auch größere Immobilien – beispielsweise gewerblich genutzt – können hierfür in Frage kommen. Auch wenn zum heutigen Zeitpunkt der Bedarf an privaten Unterkünften für Flüchtende aus der Ukraine noch nicht definiert werden kann, kann sich die Sachlage täglich ändern. Die Abstimmungsgespräche zwischen Land, Landkreis und Kommune laufen aktuell. Aus diesem Grund können freie Unterbringungsmöglichkeiten telefonisch unter 06201 / 82-457 oder -391 sowie per Mail an ukraine@weinheim.de unverbindlich gemeldet werden. Erforderlich sind hierfür die Angabe zur Kontaktperson/ zum Eigentümer, die Anschrift der Wohnung, die Größe, deren Organisation (Anzahl der Zimmer) sowie zur Möblierung.

Die genannten Angaben zur Unterbringung werden im Rathaus vorerst lediglich gesammelt und nur im Bedarfsfall darauf zurückgegriffen, wenn die Aufnahmeregularien weiter definiert bzw. abgestimmt sind.

Viele Hilfsorganisationen haben außerdem Spendenkonten eingerichtet oder sammeln zum Beispiel Isomatten, Hygieneartikel oder Schlafsäcke, die anschließend mit Hilfsgüter-Transporten in die betroffenen Regionen gebracht werden. Auf der Internetseite www.weinheim.de fasst die Pressestelle der Stadt wichtige Informationen hierüber zusammen.

In vielen Städten finden außerdem Friedensdemonstrationen statt. Auch „Weinheim bleibt bunt“ lädt am Donnerstag, 3. März, zur Mahnwache gegen den Ukraine-Krieg mit einem Bericht aus erster Hand und einem „offenen Mikrofon“. Die Mahnwache findet am Mahnmal für Opfer von Krieg und Verfolgung um 18 Uhr statt. Wer dorthin geht, setzt ein Zeichen für Frieden.

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 01. März 2022)