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Die Stadt spart Energie. In den vergangenen Wochen wurde mehrfach berichtet, wie die Stadt Weinheim in ihren Möglichkeiten Energie einspart, zum Bespiel durch einen Verzicht auf die Beleuchtung öffentlicher Gebäude, das Abschalten des warmen Wassers in den Duschen und anderer Maßnahmen. Das Rathaus geht mit gutem Beispiel voran. Oberbürgermeister Manuel Just hat in diesem Zuge auch vermehrte Infos an die Bevölkerung angekündigt. Daher starten wir heute eine sechsteilige Artikelserie mit Energiespartipps der Stadt Weinheim

Heute: Wie in privaten Haushalten Gas gespart werden kann. Dazu muss man wissen: Gut ein Drittel des in unserem Land verbrauchten Erdgases wird von den 41 Millionen deutschen Haushalten benötigt – zum Heizen, Kochen und zur Bereitung von warmen Wasser. Dieser Verbrauch lässt sich oft wirtschaftlich und ohne Einbußen an Lebensqualität reduzieren. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, damit die Versorgung im kommenden Herbst und Winter gesichert ist. Diese fünf Tipps helfen dabei:

1. Hydraulischer Abgleich für die Heizung
Vielleicht glühte ein Heizkörper im letzten Winter, ein anderer wurde nicht ordentlich warum oder gluckerte. Möglicherweise ist dann die Heizungsanlage nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich, der die Wärme gleichmäßig im Gebäude oder in der Wohnung verteilt, kann helfen.

Ein Fachbetrieb stellt sicher, dass alle Heizkörper die nötige Wärme abgeben, um die gewünschte Raumtemperatur zu erzielen. Dabei werden die individuellen Kriterien berücksichtigt, wie die Eigenschaften des Hauses, Fenster und Dämmung der Außenwände. So lässt sich der Energieverbrauch um zehn bis 15 Prozent senken. 20 Prozent der Kosten für den hydraulischen Abgleich bekommen Privatnutzer:innen zurück – über die „Bundesförderung für effizientes Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“

2. Heizungsanlage richtig und regelmäßig warten lassen
Bis zu 15 Prozent der Energiekosten sparen zu Hause sind möglich, wenn die Heizungsanlage regelmäßig gewartet und optimal eingestellt wird.  

So können moderne Heizungsanlagen zum Beispiel über Nacht automatisch die Temperaturen absenken. Oder werktags ein paar Grad niedriger drehen, wenn das Haus leer ist. So können die Heizkosten deutlich spürbar sinken.

3. Information zur Heizkostenabrechnung
Wer seine konkreten Kosten für Einsparmöglichkeiten kennt, hat einen höheren Anreiz zu sparen. Die Heizkostenverordnung sorgt für eine bessere Abrechnung und Information in vermieteten Gebäuden. In einigen Fällen ist die Heizkostenabrechnung so umfangreich, dass sich eine individuelle Beratung empfiehlt, um sie zu verstehen. Die enthaltenen Informationen zu Heizwärme und Warmwasserverbrauch, Kosten und Vergleichbarkeit sind bares Geld wert. Eine Beratung dazu bei der Verbraucherzentrale kann jeder erhalten, ohne Eigenanteil.

4. Warmwasser sparen
Energiesparend duschen: Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und bündeln das Wasser. So verbrauchen sie weniger als der reguläre Duschkopf oder gar eine Regendusche. Oft haben sie einen Durchflussbegrenzer gleich miteingebaut. Eine saubere Sache – die bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten spart. Denn für angenehm warmes Duschwasser muss der Warmwasser-Aufbereiter viel Energie aufwenden. Reduzieret man die Duschzeit auf höchstens fünf Minuten und senkt die Wassertemperatur – sofern die Temperatur zur Bekämpfung von Legionellen ausreichend hoch ist, spart man nicht nur Warmwasser, sondern viel Gas. Das tut nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Haut gut, wie Hautärztinnen und Hausärzte empfehlen.

5. Richtig heizen und lüften
Räume sollten je nach Nutzung mit passender Einstellung am Thermostatventil bedarfsgerecht temperiert werden, bei Fensteröffnung geschlossen werden, so spart man bei nur einem Grad Temperatur weniger rund sechs Prozent Energie ein. Bei schwankenden Nutzungszeiten oder einer nicht eingestellten Nachtabsenkung empfiehlt es sich, raumweise programmierbare Thermostatventile einzusetzen. Auch sollte daran gedacht werden, die Türen zwischen verschieden temperierten Räumen zu schließen. Das gilt andersherum auch bei Nutzung einer Klimaanlage. Je weniger gekühlt werden muss, desto geringer der Bedarf an Energie.

Richtig zu lüften bedeutet weniger zu heizen oder auch zu kühlen: Lüften kurz und stoßweise bei weit geöffneten Fenstern, auf gekippte Fenster sollte an kalten Tagen ganz verzichtet werden. Und während des Lüftens muss die Heizung ganz aus sein.

(Nächster Energiespartipp der Stadt: „Besser Heizen“)

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 16. August 2022