Es gibt einen Welt-Kindertag, einen Welt-Frauentag und aus gutem Grund einen eigenen Welt-Mädchentag. Weltweit gehen rund 130 Millionen Mädchen nicht zur Schule, Frühverheiratung, Frühschwangerschaft und sexuelle Gewalt erschweren ihnen den Zugang und hindern Mädchen, selbstbestimmt zu leben. Darauf haben jetzt die Jugendsozialarbeiterinnen des Stadtjugendring Weinheim hingewiesen. Zum „International Day oft the Girl Child“ hatten sie sich im Carrillonian-Teen-Club einige Projekte und Aktionen einfallen lassen.
Das Wetter des Welt-Mädchentags stand auf der Seite Organisatorinnen und Besucherinnen, die von Meike Gomaa und Sigi Groß vor den Carrillonian Teen Club-Räumen – der Coronaverordnung entsprechend – begrüßt wurden. Mit dabei: die acht Tänzerinnen der neuformatierten Hiphop Crew „The Wave“ sowie deren Mütter, Schwestern und Freundinnen. Mit ihrer Trainerin Josy Gogolin tanzen Sofia, Lorena, Hala, Emily, Sara, Katinka, Mascha und Marie erst seit Mitte August zusammen und haben sich zielstrebig drei Tänze choreografiert, trainiert und nun beim Welt-Mädchentag uraufgeführt.
Auf einer Plakatwand wurden sowohl Wünsche für die Mädchen als von den Mädchen für ihre eigene Zukunft formuliert. Besonders anrührend war die Wunschkartenaktion. Jede Angehörige hatte ganz persönlich die Möglichkeit, „ihrem“ Mädchen einen Wunsch zum Welt-Mädchentag auf extra dafür verzierten Karten mit auf den Weg zu geben.
Im Girls-Club Projekt des „Carrillonian“ werden Selbstbehauptungskurse angeboten, man beschäftigt sich mit den Rechten der Mädchen, den Möglichkeiten der Teilhabe und der Weiterentwicklung. aber auch mit beruflichen Perspektive. Beim Thema Berufsbilder junger Frauen, wurden ehemalige Besucher eingeladen, um aus ihrem Leben zu berichteten.
Auch beim Tanz-Training geht es darum, sich aktiv mit dem im Hiphop eher stereotypen Frauenbild zu beschäftigen insbesondere wenn es um gewalttätige Übergriffe auf Frauen und Mädchen geht, die dann auch gerne in sexistischen Hiphop-Texten reproduziert werden. Dem will der Stadtjugendring mit Projekten entgegenwirken, indem sich die Tänzerinnen gemeinsam Texte anhören, passende Lieder aussuchen und sich selbstbewusst als aktive und kreative Tänzerinnen präsentieren. Ein weiteres allgegenwärtiges Thema sind auch die negativen Folgen von „Socialmedia“ die durch übergriffige und abwertende Beiträge und Posts verursacht werden. Dem setzt der Club ein positives Bild entgegen. Für den Instagramkanal wird ein erstes Video der Tanzgruppe produziert – ganz praktische Medienkompetenz.
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 15.10.2020)