Der Stadtjugendring Weinheim ist bekannt dafür, auch „heiße Eisen“ und Tabuthemen anzupacken. So wie diesmal, als die Jugendorganisation die treibende Kraft in der „Woche gegen Rassimus“ war. Jugendsozialarbeiter Nico Gaber hat sich dabei mit einem „Bruder“ des Rassismus-Begriffes beschäftigt – dem so genannten „Ziganismus“ – und kleine coronagerechte Ausstellungungen im „Moja“ in der Bahnhofstraße und im „Carrillonian“ in der Karrillon-Schule zusammengestellt, die man anschauen kann, ohne das Gebäude zu betreten.
Wie Stadtjugendring-Geschäftsführer Martin Wetzel betont, soll die Sensibilisierung zu einem auch in Kreisen von Sinti und Roma durchaus gespalten bewerteten Begriff beim Stadtjugendring weitergehen: in den „Wochen gegen Rassismus“ im Jahr 2022 soll es sogar zum Schwerpunktthema werden. „Spricht man das Thema Antiziganismus an, so schaut man oft in fragende Augen“, erklärt Nico Gaber.
Trotz der tiefen Verwurzelung in unserer Gesellschaft ist die edeutung des Wortes Antiziganismus nur wenigen Menschen ein Begriff, weiß er. Der Stadtjugendring wolle aber bewusst auf das Thema aufmerksam machen und stellt im Rahmen der Ausstellung Fragen wie diese: Was ist Antiziganismus? Wer ist davon betroffen? Welche Stigmata und Klischees gibt es und werden heute noch verbreitet? Was kann ich dagegen tun?
Die internationalen Wochen gegen Rassismus, so Gaber und Wetzel, seien eine ideale Gelegenheit, „die eigene privilegierte Komfortzone zu verlassen und sich mit dem Thema Rassismus und all seine Facetten zu beschäftigen, dazu gehört der Antiziganismus“. Es gehe dabei um die Sensibilisierung unserer Gesellschaft.
Nico Gaber findet: „Gerade in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie sollte der Zusammenhalt im Vordergrund stehen und nicht die Diskriminierung oder Ausgrenzung.“ Die Ausstellung zum Thema, mit dem sich Nico Gaber intensiv beschäftigt und mit dem Stadtarchiv Weinheim dazu Materialien sammelt, ist der erste Aufschlag. Erste Planungen für das Programm 2022 haben schon begonnen.
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 31. März 2021)