Und Udo Wolf sprach, es werde Licht: Gerade rechtzeitig, am Tag vor Weihnachten, konnte der Leiter des Weinheimer Tiefbauamtes den Barbarasteg – erleuchtet – für Radfahrer und Fußgänger wieder öffnen. Wegen der aktuellen Lieferschwierigkeiten bei Elektroteilen mussten sich die findigen Ingenieure des Weinheimer Tiefbauamtes etwas einfallen lassen. Dank eines Provisoriums konnte die Brücke, die Innen- und Weststadt verbindet, am 23. Dezember nach gut einem halben Jahr Bauzeit wieder freigegeben werden.
Dabei klappte die Netzwerkarbeit, weil sich die Stadtwerke um die Stromversorgung kümmerten und die Weinheimer Elektrofirma Steidl kreative Ideen einbrachte. Auch bei den Metallteilen für das nun auf 1.30 Meter erhöhte Geländer gab es Verzögerungen, so dass sich die Bauzeit um etwa acht Wochen verlängerte. Am fehlenden Licht drohte es erneut zu scheitern. Die Brücke, die über 50 Jahre auf dem Buckel hat, brauchte eine Stahl- und Betonsanierung, um erhalten zu werden. Außerdem mussten – beim Geländer und der Beleuchtung – aktuelle Sicherheitsvorschriften erfüllt werden.
Der Steg verbindet seit den 70er-Jahren die Weststadt mit der Innenstadt, überquert in einem Rutsch die OEG-Schienen, die B3, das Fachmarktzentrum, die Bahnschienen und die Westtangente. Mit einer Länge von etwa 320 Metern ist sie die längste Brücke Weinheims.
Sie ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen, außerdem ein viel befahrener Schulweg. Dazu kommt, dass sie auch als ein Teil der künftigen „Radschnellstrecke“ von Weinheim über Viernheim nach Mannheim dient. Also ein wichtiges Stück Weg für einen Steg.
Im vergangenen Jahr hatte sich der Gemeinderat in einer Vorlage des Weinheimer Tiefbauamtes damit beschäftigt, ob die Brücke rund 50 Jahre nach ihrem Bau saniert oder durch ein neues Bauwerk ersetzt werden sollte. Die Entscheidung für eine Sanierung im Bestand war richtig, wie jetzt Christian Wind, Ingenieur und Brückenexperte im Weinheimer Tiefbauamt, bestätigen konnte. Die Sanierung der Barbarabrücke inklusive der Rampen hat insgesamt rund 1,85 Millionen Euro gekostet, wobei die Stadt fast 800 000 Euro Fördermittel aus dem Landesprogramm „Kommunaler Sanierungsfonds Brücken“ erhält. Jetzt hält sie sicher mindestens die nächsten 50 Jahre.
Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 23. Dezember 2022