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Auch in diesem Jahr fand an der Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule ein Beratungsangebot statt, das viel bewegt: Das Berufswegeplanungsgespräch. Doch worum geht es hier genau? Bei einem Berufswegeplanungsgespräch kommen Schüler, Eltern und berufliche Berater an einen Tisch und besprechen gemeinsam den Anschluss an die Werkrealschule. Dabei geht es sehr stark um die Wünsche der Schüler, unter Einbindung der wertvollen Sicht und Unterstützung der Eltern. Denn sie sind diejenigen, die ihr Kind besonders gut kennen. Ziel ist es, offen über Perspektiven und verschiedene Möglichkeiten zu sprechen und dabei realistisch zu bleiben. Noten, aber auch die Interessen, Stärken und Motivation der Schüler sind sehr entscheidend für einen guten Übergang in Schule oder Ausbildung. Dieses individuelle Beratungsangebot der Weinheimer Bildungskette für Familien findet bereits zum vierten Mal statt. Es wird umgesetzt von der Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule, der Regionalen Jugendagentur Job Central, dem Bildungsbüro Weinheim/ Integration Central, der Agentur für Arbeit und dem Förderband Mannheim.

Etwa 30 Familien aus den neunten und zehnten Klassen nahmen das Angebot an, das coronabedingt erneut digital stattfand. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir an diesem informativen und vor allem individuellen Angebot teilgenommen haben. Nun haben wir einen Plan A und auch noch einen Plan B für unser Kind und wir haben Orientierung. Das gibt uns Sicherheit“, berichteten viele der teilnehmenden Eltern den Klassenlehrern ihrer Kinder.

„Es entstanden Kontakte und Beziehungen zu Schülern sowie Eltern, die mich noch nicht aufgesucht hatten. Und vorhandene Beziehungen vertieften sich. Die Berufswegeplanungsgespräche gaben den nötigen Impuls für den Einstieg in die individuelle und langfristige Beratung und Begleitung der Schüler“, so Jungendberufscoach Michaela Bracht von Job Central. Vereinbarte Termine für die nächsten Schritte seien eingehalten worden, das zeige, wie wichtig den Schülern die Beratung ist. Bracht: „Das freut und motiviert uns. Ich bin meinen Mitstreiterinnen im Bildungsbüro für Ihre unermüdliche Elternberatung sehr dankbar.“

Denn mit Unterstützung der mehrsprachigen Elternberaterin und Sprach- und Kulturmittlerinnen des Bildungsbüros im Projekt TEMA sei es gelungen, viele Familien an diesem Angebot zu beteiligen, darunter auch zahlreiche mit wenig oder keinen Deutsch- bzw. Systemkenntnissen. „Für meine arabisch, kurdisch, bulgarisch und türkisch sprechenden Teamkolleginnen und mich ist dieses Angebot ein weiterer Anlass, um mit Familien mit Migrationsgeschichte persönlich in Kontakt zu treten. Wir begleiten die Familien im Rahmen des TEMA Projektes auch über die Schulzeit hinaus“, ergänzt Elternbegleiterin Halise Yüksel vom Bildungsbüro. Und sie weiß, wenn Familien nachvollziehen können, bei welchen Anlässen sie sich an welche Institution wenden können, finden sie später auch den Weg zu den Beratern in der Weinheimer Bildungskette. Für Berufsberater Andreas Lenz von der Agentur für Arbeit ist es wichtig, „dass wir mit den Jugendlichen und Familien direkt ins Gespräch kommen. Daher sind wir offen für Beratungen jeder Art, egal ob digital oder persönlich“. „Es fanden auch telefonische Beratungen und Hausbesuche statt“, ergänzt Christian Hornung. Er ist Zukunftslotse beim Förderband Mannheim und berät vor allem Schüler mit Inklusionsbedarf. Er weiß aus Erfahrung, Informationen und ein wertschätzendes Gespräch geben Familien Sicherheit, nehmen Angst und mobilisieren.

Alle Berater bieten Familien auch unterjährig Beratungen an. Aber zu den jährlichen Berufswegeplanungsgesprächen mit allen Partnern lädt die Schule ein. „Wir schätzen es sehr, dass wir so engagierte, kompetente und mehrsprachige Kooperationspartner haben, denen das Wohl der Schüler am Herzen liegt“, betonen Rosalia Graefner und Kristin Wehe, Projektmanagerinnen für das Thema Beruf an der Werkrealschule. Die Kooperationspartner ergänzen und unterstützen sich untereinander, arbeiten Hand in Hand. Davon profieren am Ende die Schüler, um die es geht. Das Team wünscht sich, dass sich im nächsten Schuljahr noch mehr Familien zu den Berufswegeplanungsgesprächen anmelden.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 12. März 2022