In den Versickerungsflächen des Gebietes Lützelsachsen-Ebene sieht es aus, als wären Außerirdische gelandet. Große Mulden sind sichtbar. Sie stammen aber nicht von Raumschiffen, sondern von ganz und gar irdischen Zeitgenossen. Leider werden die Versickerungsflächen immer mehr und öfter als Spielplätze und große Sandkästen genutzt, jetzt ist gerade eine BMX-Fahrradstrecke am Entstehen. Daher appellieren Ortsvorsteherin Doris Falter und das Weinheimer Tiefbauamt jetzt an die Familien im Wohngebiet, mit den Flächen bitte vorsichtiger umzugehen – wie es im Übrigen auch auf Hinweisschildern steht. Schließlich seien die Flächen ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, weil sie dafür sorgen, dass Regenwasser sauber ins Grundwasser sickert und nicht in die Kanalisation muss.
Diese Funktion können sie aber nur erfüllen, erklärt Oliver Torni vom Weinheimer Tiefbauamt, wenn das spezielle Substrat des Bodens nicht beschädigt wird. Das ist nämlich so aufgebaut, dass Verunreinigungen nicht ins Grundwasser gelangen. Durch Buddeln wird diese Bodenmischung aber zerstört, die Filterfunktion geht verloren. Teure Bodensanierungen müssten erfolgen. Auch die Pflegearbeiten der Flächen werden schwieriger, weil keine Maschinen mehr eingesetzt werden können. Die „Buddellöcher“ waren sogar schon Thema im Ortschaftsrat.
Dazu kommt, dass sich die Stadt beim Versicherungsverband seinerzeit dafür eingesetzt hat, dass die Flächen nicht durch einen Zaun geschützt werden müssen, damit der Grüngürtel besser aussieht. Eine Einzäunung wäre daher auch nur das letzte Mittel der Wahl.
Doris Falter appelliert vor allem an die Eltern der Kinder, Verantwortung zu zeigen und die Umwelt zu schützen. Interessanterweise liege ja der Spielplatz nicht weit entfernt. Dort im großen Sandkasten, wo es gestattet ist, werde nicht so sehr gebuddelt.
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 29. März 2021)