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Wo steht Weinheim in 10, 20 oder 30 Jahren? Wie beteiligt eine Kommune am besten ihre Bürgerinnen und Bürgern bei diesem Zukunftsprozess? Wie geht man mit den zentralen Themen der Stadtentwicklung um, wie viel Flächenverbrauch ist nötig und möglich? All diese Fragen will die Stadt Weinheim in den nächsten zwei Jahren in Form einer Zukunftswerkstatt beantworten (lassen).

Eine Grundsatzentscheidung für einen solchen Prozess hatte der Gemeinderat schon im Herbst 2019 getroffen; Oberbürgermeister Manuel Just hatte das Thema bereits vor zwei Jahren im Rahmen seines Wahlkampfes platziert.

Jetzt ist die Stadt ein gutes Stück in Richtung Zukunft weitergekommen: Der Gemeinderat sprach sich nach einer umfassenden Debatte in öffentlicher Sitzung am Mittwochabend für ein so genanntes „Integratives Konzept“ als Verfahren aus. Die Verwaltung hatte dieses Format vorgeschlagen. Nun soll ein Ausschreibungsverfahren in Gang gesetzt werden, um ein Fachbüro zu beauftragen. Die Stadt rechnet mit Ausgaben von mehr als 200 000 Euro. OB Just verteidigte die hohen Kosten: „Die Zukunftswerkstatt soll immerhin einen Rahmen für das Handeln den nächsten zehn bis 20 Jahren geben.“ Auch die zentralen Themen sind gesetzt. Sie lauten: Wohnen, Gewerbe und Arbeiten, Freiräume und Mobilität. Klima, Umwelt und Soziales sollen übergreifende Themen sein.

Manuel Just skizzierte eingangs der Debatte den geplanten Ablauf: Es soll mit einer Ausstellung beginnen, um möglichst viele Menschen früh abzuholen, argumentierte der OB. Auf eine möglichst breite Online-Beteiligung folgen Workshops, deren Teilnehmer je zur Hälfte Interessensvertreter und so genannte Zufallsbürger sind. Nach einem öffentlichen Forum wird ein Entwurf für einen städtebaulichen Rahmenplan dem Gemeinderat vorgelegt. Just legte Wert darauf, dass die Zukunftswerkstatt ergebnisoffen und ohne Zielvorgabe arbeitet und sich die Stadtverwaltung selbst neutral verhält.

Nach der Beschlussfassung im Gemeinderat kann das Amt für Stadtentwicklung nun in das europaweite Ausschreibungsverfahren einsteigen. Der Gemeinderat soll eine Endauswahl treffen. Die Zukunftswerkstatt könnte dann im Juni oder Juli starten.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim

Bild: Robert Nagy