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Das Schreddern von männlichen Küken ist schon lange ein großes Thema sowie ethisches Problem. Da die männlichen Küken der Legehennenrassen keine Eier legen und auch nicht für das Mästen geeignet sind, werden sie direkt nach dem Schlüpfen geschreddert. So sterben jährlich rund 45 Millionen männliche Küken.

Seit Anfang November gibt es jedoch Eier zu kaufen, die ein ganz bestimmtes Siegel auf dem Karton tragen. „Ohne Kükenschreddern“ steht auf den Kartons und auch ein Herzstempel befindet sich auf jedem dieser Eier.

Doch was bedeutet das genau?

Den Eiern werden am neunten Tag nachdem sie gelegt wurden mittels eines sehr kleinen Lochs Allantoisflüssigkeit, also Flüssigkeit aus der embryonalen Harnblase im Ei, entnommen.
Anschließend wird diese Flüssigkeit mit einem sogenannten Marker getestet. Befindet sich im Ei ein weibliches Embryo verfärbt sich die Flüssigkeit – handelt es sich um ein männliches Embryo ist keine Färbung festzustellen.

So können die Eier nun sortiert werden. Die weiblichen Bruteier kommen zurück in den Brutschrank. Das Loch wird selbstständig durch die innere Eimembran verschlossen. Die männlichen und die unbefruchteten Bruteier werden nun zu Futtermittel verarbeitet.

Nach 21 Tagen schlüpfen so nur noch die weiblichen Küken.

Die gekennzeichneten Respeggt-Eier stammen also von Hennen, deren sogenannte Brüderhähne zuvor nicht geschreddert wurden.

„Die Eier sind bestimmt teuer!“

Wer das denkt liegt tatsächlich falsch. Eine Packung kostet nur 10 Cent mehr. Kükenschreddern zu verhindern ist somit also einfach und günstig.

Erhältlich sind die Eier ohne Kükenschreddern seit November in 223 Rewe und Penny Filialen in Berlin. Bereits ab nächstem Jahr möchte die Rewe-Group die Respeggt-Eier deutschlandweit zum Kauf anbieten.

Da das Verfahren patentiert ist, wird es bis 2020 dauern, bis auch andere Brütereien das Kükenschreddern vermeiden können.






Beitrag: Sandra Kraus