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Die Bewegungen sind erst zaghaft, dann vorsichtig herantastend, später selbstbewusst. Irgendwann sogar ausdrucksstark. „Traut Euch“, ruft Robin Cantrell, Tänzerin aus New York. Und sie trauen sich, die Jungen und Mädchen aus den Schulen des Weinheimer Kreisschulzentrums. Eine Woche lang, auch am Wochenende, proben rund 60 Schülerinnen und Schüler der Helen-Keller-Schule, der Johann-Philipp-Reis-Schule und der Hans-Freudenberg-Schule jetzt gemeinsam mit fünf Profi-Tänzerinnen und Tänzern des renommierten Ensembles „Battery Dance Company“ aus New York für einen besonderen Auftritt am Montagabend, 7. Oktober, in der Weinheimer Stadthalle.

„Dancing to connect“ – so heißt das internationale Tanzprojekt, und der Titel des Projektes ist auch Programm: Tanzen verbindet in einer Gesellschaft, ungeachtet der Herkunft. Es ist ein Tanz- und Kulturprojekt mit starkem Integrationscharakter. Die Helen-Keller-Schule und dort vor allem der Pädagoge Alexander Haas haben das Projekt nach Weinheim geholt.

Unterstützt und gefördert wird es von der Stabsstelle für Integration der Weinheimer Stadtverwaltung. Weinheim wird einer von vier Auftrittsorten des Ensembles in diesem Herbst sein. Jonathan Hollander, der „Erfinder“ dieses Projektes, wurde im Frühjahr 2018 für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Schon vor dem Auftritt ist das Projekt ein Erfolg, beschreibt Pädagoge Alexander Haas. Ein Probenbesuch in den Kunsträumen der Helen-Keller-Schule bestätigt seine Einschätzung. Robin Cantrell und ihr Tänzerkollege Sean Scantleburry arbeiten konsequent und ernsthaft aber professioneller Lässigkeit mit den 16- bis 20-jährigen Schülerinnen und Schülern, die einen ganz unterschiedlichen Trainingsstand haben. Da ist die geübte Jazz-Tänzerin, das Gardemädchen des CdP Viernheim, da sind aber auch eher schüchterne Buben und Mädchen, die für einige Zeit im Tanz den Sorgen des Alltags entfliehen können. Eine Gruppe probt auch in der Werkshalle der Lern-Praxis-Werkstatt.

„Unsere Schüler ziehen hier wahnsinnig viel für die eigene Persönlichkeit heraus“, beschreibt Alexander Haas. Der Macho-Typ zeige auf einmal Respekt vor der Tanzpartnerin, der schüchterne Junge geht selbstbewusst auf sein Gegenüber zu. Bis zum Montagabend haben sie Zeit, zu einem echten Ensemble zusammenzuwachsen – bis sich um 19 Uhr der Vorhang hebt.

Die Profi-Tänzer aus dem Ensemble treten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern auf, aber auch alleine, so dass der Abend für Tanzinteressierte ein echtes „Schnäppchen“ ist. Da das Projekt mit  Bundesmitteln und von verschiedenen Stiftungen unterstützt wird, ist es möglich, die Eintrittspreise bei einem symbolischen Preis von 1 Euro zu belassen. Eintrittskarten gibt es noch im Sekretariat der Helen-Keller-Schule Weinheim und bei der Touristinfo am Marktplatz, aber auch an der Abendkasse.

(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 02.10.2019)