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Manuel Just hat sich umstellen müssen. Genau 100 Tage nach seinem Amtsantritt zieht der neue Weinheimer Oberbürgermeister – wie es guter Brauch ist – ein erstes Fazit. Er ist mittendrin, aber immer noch am Anfang. Die „Flughöhe“ im Vergleich zu seiner vorherigen Bürgermeister-Tätigkeit in Hirschberg habe sich verändert, berichtet er und erklärt, wie er das meint: „Die Themen sind ähnlich, aber in Weinheim sind sie größer und komplexer.“ In der kleineren Nachbargemeinde ist der Bürgermeister eigentlich immer über alles informiert und bei den wichtigen Prozessen von Anfang an beteiligt. Das geht in einer Großen Kreisstadt mit 45 000 Einwohnern nicht immer. „Der OB wird gebraucht“, weiß Manuel Just, „wenn’s irgendwo im übertragenen Sinne brennt und wenn strategische Weichenstellungen erforderlich sind“. Er sei nun „viel mehr Behördenleiter und Politiker als vorher“, sagt er.

Auch wenn er die ersten 100 Tage mit einem „gigantischen Aufwand“ bewältigt habe. Just: „Morgens beim Aufstehen kreisen meine Gedanken um die Stadt bis abends beim Einschlafen.“

Grundsätzlich ist der 40-jährige Rathauschef froh und glücklich, wie er im neuen Amt aufgenommen worden ist. „Man hat das Gefühl, dass sich die Menschen auf mich gefreut haben“, sagt er und bekennt: „Das gibt mir viel Motivation für die künftigen Aufgaben.“ Dies habe ihn auch bei seinen ersten schwierigen Terminen gestützt, etwa bei seiner ersten Gemeinderatssitzung, in der eine Entscheidung zur Gewerbeentwicklung in der Hinteren Mult auf der Tagesordnung stand. Damals hat er sich bei unterschiedlichen inhaltlichen Ansätzen auf die politisch Andersdenkenden zubewegt.
Manuel Just setzt beharrlich den Weg fort in Richtung eines zentralen Themas seines Wahlkampfes: Noch im Herbst soll es Weichenstellungen für eine Bürger-Zukunftswerkstatt geben. Gemeinsam mit dem Gemeinderat will er einen Modus erarbeiten und ein externes Moderationsbüro beauftragen. Das Ziel soll ein städtebaulicher Masterplan sein, bei dem die Themen Infrastruktur, Mobilität, Klimaschutz, Standortfragen und die Flächenentwicklung dargestellt werden.

In nächster Zeit will Weinheims OB gemeinsam mit einem neuen Ausschuss für Digitalisierung auch auf diesem Gebiet weiterkommen. Digitalisierung ist ein Feld, das für Manuel Just „alternativlos ist, aber uns alle viel Geld kosten wird“. Jedenfalls müsse die Digitalisierung ein dynamischer Prozess sein, denn „eine digitale Strategie kann nach fünf Jahren schon veraltet sein“. Schon in den nächsten Wochen soll die Weinheimer Kommunalpolitik transparenter werden, indem die Gemeinderatsvorlagen schon vor der Sitzung online für jedermann im Internet einsehbar sind.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim