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Beim Klimaschutz nimmt die Stadt Weinheim Fahrt auf. Der Gemeinderat ist am Mittwochabend einer Empfehlung des Ausschusses für Technik und Umwelt der vergangenen Woche gefolgt, dem Klimaschutz einen deutlich höheren Stellenwert einzuräumen. Die Gemeinderatssitzung setzte ohnehin einen klimapolitischen Schwerpunkt.

Jetzt ist sicher, dass sich die Stadt am „European Energy Award“ beteiligen wird. Das ist eine Zertifizierung, aber in erster Linie ein Klimaschutz-Management-System, in dem konkrete Klimaschutzmaßnahmen geplant, priorisiert und umgesetzt werden. Zur Sitzung waren von der GAL und der SPD eine Fülle konkreter Anträgen eingebracht worden, die im Zuge des Award-Prozesses beraten werden. Andere Fraktionen kündigten ihrerseits Anträge an. Oberbürgermeister Manuel Just kündigte eine „Task Force“ an, die sehr schnell über konkrete Maßnahmen beraten soll. Diese Arbeitsgemeinschaft soll schon am 10. Dezember tagen und sowohl aus Gemeinderats-Mitgliedern als auch aus Energieexperten aus Wirtschaft und Gesellschaft bestehen. Just forderte weitere konkrete Anträge schon für nächste Woche an.

Am Ratstisch war von „Strategie“ und „Großem Wurf“ die Rede. OB Just nannte den kommunalen Klimaschutz ein „Mega-Thema“ und versprach, „beim Klimaschutz auf die Tube zu drücken“. Zur Teilnahme am Award schafft die Stadt, wenn der Gemeinderat zustimmt, sogar eine neue Stelle im Rathaus für das Klimaschutzmanagement. Zunächst ist von „mindestens einer halben Stelle“ die Rede; im Gremium will man bei der Personalaufstockung sogar noch weiter gehen.

Für klimaschützende Mobilität in der Stadt

Radfahren gehört zu den besonders klimafreundlichen Möglichkeiten der Fortbewegung. Der Gemeinderat der Stadt Weinheim hat am Mittwochabend zwei Beschlüsse gefasst, die das Radfahren im Raum Weinheim weiter voranbringen und fördern.

So hält die Stadt Weinheim weiter am VRN-Nextbike-System fest, um in der Stadt umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Der Gemeinderat hat am Mittwoch entschieden, dass sich die Stadt trotz eines erhöhten Zuschussbedarfs weiter am VRN-Nextbike-System beteiligt. Vor der Abstimmung hatte Oberbürgermeister Manuel darauf verwiesen, dass die Ausleihzahlen in Weinheim seit der Einführung vor zwei stetig wachsen. Im dritten Quartal 2019 wurde ein Spitzenergebnis von 750 Nutzungen erreicht. Weinheim liegt mit den Ausleihzahlen im Trend der anderen Mittelstädte. Die am häufigsten genutzte Station ist auch in Weinheim die am Hauptbahnhof. Dahinter folgen die Stationen Dürreplatz, der Haltepunkt Stahlbad, Blumenstraße und die Wormser Straße. Der Gemeinderat genehmigte einen Zuschuss für den Betrieb des Fahrradvermietsystems im Jahr 2020 in Höhe von fast 30 000 Euro, was einer nicht unerheblichen Subventionierung entspricht. Das Geld wird in den Haushalt eingestellt.

Beim Radschnellweg weiter voran

Radfahren von Weinheim nach Mannheim wird schneller und leichter: Der Gemeinderat hat am Mittwochabend beschlossen, die Umsetzung der Radschnellverbindung Weinheim – Mannheim weiter zu verfolgen. Dafür wird eine gemeinsame Mitwirkungserklärung der Kommunen Weinheim, Viernheim und Mannheim unterzeichnet. Der Verband Region Rhein-Neckar übernimmt die weitere Organisation und Projektkoordination für den Radschnellweg. Die Planungskosten von 300 000 Euro sollen im Haushaltsplan 2020 und die Baukosten von 1,5 Millionen Euro (mit einer Einnahme von etwa 600.000 Euro über Fördermittel) in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen werden. Eine Verbindung entlang der OEG-Linie soll zunächst Priorität haben; sie erscheint dem Gemeinderat in seiner Mehrheit als besser und schneller umsetzbar. In Weinheim geht die Strecke von der B3 aus über die Barbara-Brücke in Richtung Westen. Eine Alternativ-Strecke entlang des alten „Viernheimer Gleises“ soll allerdings noch „fundiert geprüft“ werden.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim