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Die Erinnerungen sind noch frisch, gerade erst ist eine Weinheimer Schülergruppe vom diesjährigen Aufenthalt in der israelischen Partnergemeinde Ramat Gan zurückgekehrt. Als Begleiter nahmen diesmal die Pädagogen Monika Höhn und Joachim Gund sowie Stadtjugendring-Geschäftsführer Martin Wetzel teil. Der Stadtjugendring e.V. ist maßgeblich an dem Austausch beteiligt, den es seit über 30 Jahren gibt – er gehört zu den ältesten und ambitioniertesten des Landes. Martin Wetzel berichtete jetzt bei seiner Heimkehr nach Weinheim von seinen Eindrücken und Erlebnissen: So spürte er, dass sich der Jugendaustausch durch eine enge Bindung zwischen den Austauschfamilien auszeichnet. Die insgesamt vierwöchigen
familiären Begegnungen (in Weinheim und Ramat Gan) pro Jahr zeigen die besondere Qualität.

Das ist seiner Ansicht nach auch der Grund, weshalb gerade diese Austauschbegegnungen lange Zeit anhalten.

Die zweite maßgebliche Qualität sei eine politische. Der Austausch seit über drei Jahrzehnten und die daraus folgende Städtepartnerschaft sei tief im „politischen Gedächtnis“ der Städte verankert und habe eine besondere Nachhaltigkeit. Wetzel erinnerte auch daran, dass der Theologe Albrecht Lohrbächer, Ehrenbürger der Stadt Ramat Gan, große Verdienste um die Partnerschaft und Völkerverständigung hat.

Auch diesmal unterstützten Lohrbächer und der Freundeskreis, den er leitet, den Austausch. Wetzel: „Die politische Bedeutung wurde dokumentiert durch den Empfang gleich am ersten Tag in Ramat Gan durch den Bürgermeister.“

Am Montag erfolgte ein erster offizieller Termin. Die Weinheimer Gruppe wurde im Ratssaal von Ramat Gan durch den Deputy Major Roy Barzilay begrüßt. Dieser hob die Bedeutung des Austauschs hervor. Ramat Gan hat viele internationale Begegnungen. So sind die Städtepartnerschaften („Twintowns“) in Deutschland, Europa und weltweit zu finden.

Joachim Gund, seit langen Jahren im Austausch und in Ramat Gan wohl bekannt, unterstrich die Notwendigkeit und hob die Nachhaltigkeit des Austausches, der seit 1986 stattfindet, hervor. Schließlich lag in diesem Programm der Grundstein zur nun 20jährigen Städtepartnerschaft mit Weinheim.

Für die deutschen Jugendlichen sprach Anna Born. Sie berichtete von der gemeinsamen Zeit in Deutschland mit den israelischen Partnerinnen und Partnern. Sie hob die vielen fröhlichen und beglückenden Momente hervor, klammerte aber die nachdenklichen Begebenheiten, so im ehemaligen KZ Struthof, nicht aus. Gerade in diesen Momenten fanden die Jugendlichen in besonderer Weise zusammen, berichtete sie. Sie betonte, wie froh sie sind, sich in Freiheit zu begegnen und wie sehr die Freundschaften zwischen den Schülern, aber auch zwischen den Menschen in Weinheim und Ramat Gan, ihnen inzwischen am Herzen liegen. Martin Wetzel überbrachte als Delegationsleiter einen Brief des Weinheimer Oberbürgermeisters Manuel Just, und übermittelte herzliche Grüße.

Für eine große positive Überraschung sorgte Carmel Shama, Oberbürgermeister von Ramat Gan. Nach der Rückkehr der Weinheimer Delegation von einer Exkursion auf die Golanhöhen, besuchte er abends die Weinheimer im Kibbuz Ashdot Yaakov in Begleitung von Lili Lavi, der
Verantwortlichen in Ramat Gan für die Städtepartnerschaften. Die Begegnung war ihm offensichtlich so wichtig, dass er selbst eine lange Anreise in Kauf genommen hatte. Die Delegation war hocherfreut über
diese Wertschätzung. Unter einem „Flammenbaum“, der quasi eine große symbolische Bedeutung hatte, ergab sich ein interessantes politisches und persönliches Gespräch bis tief in die Nacht. Das in langen Jahren gewachsene Vertrauen der jeweiligen Partner spiegelte sich hier im politischen Rahmen wider. Dazu trug vor allem die große Erfahrung von Joachim Gund, der zahlreiche Austauschmaßnahmen begleitet hatte, mit bei. Er erhielt eine persönliche Einladung von Carmel Shama.

Auf den Foto vlnr. Joachim Gund, Lili Lavi, Carmel Shama, Monika Höhn, Martin Wetzel.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim