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Christian Quintel ist manchmal ziemlich frustriert. Eigentlich mag er seine Arbeit beim Baubetriebshof der Stadt Weinheim. Gemeinsam mit Tobias Mayer und Holger Harnisch bildet Quintel den „Spielplatztrupp“ der städtischen Arbeiter. Es gibt viel zu tun: Jeder Spielplatz – es sind über 50 im Stadtgebiet – wird zwei bis dreimal in der Woche angefahren, gereinigt, kontrolliert. Sandkastensand wird ausgetauscht, die Grünflächen werden gepflegt, Rasen gemäht, Hecken geschnitten, die Spielgeräte werden gewartet und gegebenenfalls repariert. Christian Quintel hat Spaß daran, wenn alles „propper“ aussieht, und die Kinder im schönen Umfeld spielen können.

Aber leider kommt der Spielplatztrupp immer seltener zu den eigentlichen Aufgaben, weil immer mehr Zeit verwendet werden muss, um den illegal abgelagerten Müll von rücksichtslosen Personen wegzuräumen. Ganz davon abgesehen, dass diese Arbeit oft sehr unangenehm, bisweilen eklig ist, sagt Quintel: „Das hält uns von unserer wichtigen Arbeit ab.“ Und: „In diesem Jahr ist es extrem“.

Auf manchen Spielplätzen scheinen in den Sommermonaten regelrecht Partys gefeiert zu werden. Dann räumen die Bauhofleute am nächsten Morgen Einweggrills, Pizzaschachteln und Bierflaschen weg. Häufig entsorgen Zeitgenossen aber auch ihren Hausmüll – säuberlich in Mülltüten verpackt. Da können Quintel und seine Kollegen oft nur ungläubig mit den Kopf schütteln. Schwerpunkte der Vermüllung sind in diesem Sommer die Spielplätze Klausingstraße, Blumenstraße und Konrad-Adenauer-Straße. Das Säubern muss immer schnell gehen; denn schon vormittags kommen die ersten Eltern oder Großeltern mit ihren Kindern vorbei. Die Stadt lässt sie ja nicht im Dreck spielen.
Der Spielplatztrupp kommt langsam ans Ende seiner Kräfte, beklagt auch der erfahrene Holger Harnisch, dem kein Handgriff zu viel ist, wenn er wirklich dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger dient. Aber den Müll rücksichtsloser Leute wegzuräumen, das verdirbt sogar ihm die Lust auf die Arbeit.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim