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Doppelte Widerspruchslösung

2018 gab es 955 Spender, doch 9400 Menschen warten auf eine Spende. Aus diesem Grund will der Gesundheitsminister Jens Spahn die doppelte Widerspruchslösung einführen. Das bedeutet, dass jeder automatisch Organspender ist, solange nicht widersprochen wird. Auch Angehörige können beim Hirntod eines Angehörigen widersprechen.

Auch will Spahn einführen, dass die Widersprecher sich in ein Register eintragen lassen können, in dem man einsehen kann, wer widersprochen hat. Dieser Eintrag lässt sich aber jederzeit ändern.

Allgemeines zur Organspende

Man spricht von einer Organspende, wenn ein Mensch nach seinem Hirntod seine Organe spendet. Damit kann er anderen Leuten noch ein neues Leben ermöglichen. Nicht jeder kommt für eine Organspende in Frage, dies kann erst erfolgen, wenn der Hirntod, der von zwei unabhängigen Ärzten festgestellt wurde, eingetreten ist. Hirntod bedeutet, dass alle Hirnfunktionen unumkehrbar ausgefallen sind. Das passiert durch Hirnblutungen, Hirntumore oder schwere Hirnverletzungen.

Das Transplantationsgesetz regelt, dass eine Organspende anonym ausgeführt wird und dabei keine Patientendaten übermittelt werden. Es legt genau fest, wie Spende, Entnahme und Übertragung der Organe ablaufen muss. Auch stellt es sicher, dass kein illegaler Handel mit Organen betrieben wird. Eine Lebendorganspende ist nur innerhalb Verwandter ersten oder zweiten Grades möglich, oder zwischen Ehepartnern und Verlobten. Durch das Gesetz ist auch geregelt, welche Voraussetzungen für die Organ- und Gewebespende gelten.

Welche Organe können transplantiert werden?

• Niere

• Leber

• Herz

• Lunge

• Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

• Dünndarm

Welche Gewebe können transplantiert werden?

• Augenhornhaut

• Blutgefäße

• Haut

• Herzklappen

• Sehnen und Bänder

• Knochen

• Eihaut der Fruchtblase (Amnion)

Organspendeausweis

Mit einem Organspendeausweis kann jeder selbst darüber entscheiden, ob er oder sie nach dem Hirntod Organspender sein will. Auch kann man auf diesem angeben, welche Organe man spenden will oder nicht. Seit 2012 wird jeder ab 16 von der Krankenkasse angeschrieben, und um eine freiwillige Entscheidung gebeten. Doch warum ist dieser Ausweis so wichtig? In Deutschland wird man erst durch diese schriftliche Zustimmung Organspender, nicht wie Spanien, Portugal, der Slowakei, Türkei oder in Österreich. Dort ist jeder automatisch Organspender, außer man hat in Lebzeiten ausdrücklich widersprochen.

Ein Organspendeausweis weckt aber auch die Angst, dass die Ärzte in einer Notsituation nicht alles tun, um ein Leben zu retten. Doch Ärzte haben sich verpflichtet, immer zum Wohle des Patienten zu handeln. Diese Angst ist demnach unbegründet.

Beitrag: Kira Schmidberger