Die Anzahl der Studierenden, die durch Bafög unterstützt werden, sinkt stetig in den letzten Jahren. Das liegt vor allem an der Einkommensgrenze der Eltern. Das Einkommen der Eltern ist entscheidend ob und mit wie viel Geld ein/e Student/in im Monat durch Bafög unterstützt wird. Da in den letzten Jahren die Löhne gestiegen sind, überschreiten viele Eltern die Einkommensgrenze und ihre Kinder erhalten deshalb keine staatliche finanzielle Unterstützung. Dabei bräuchten diese viele Studierende dringend. Zusätzlich werden die Wohnräume vor allem in den Hochschulstädten immer teuer und knapper. Viele Studierende müssen neben dem Studium arbeiten gehen oder Eltern müssen sich stark einschränken, um ihren Kindern ein Studium zu ermöglichen.
Darauf will die Bundesregierung jetzt mit neuen Gesetzesänderungen reagieren, welche im Herbst 2019 in Kraft treten sollen. Ausbildungs- oder Studiumsträume sollen für jeden realisierbar sein, so lautet die Mission. Daher plant die Bundesregierung höhere Leistungen für Bafög-Geförderte und es sollen grundsätzlich wieder mehr Menschen Bafög erhalten können. Im Koalitionsvertrag ist die Rede von einer Trendumkehr, die bis 2021 erfüllt sein soll. Darin enthalten sind folgende Änderungen, die die Bundesregierung durchsetzen möchte.
Der Wohnzuschlag soll um 30 Prozent und die Leistungen der Geförderten um 17 Prozent erhöht werden. Der Förderungshöchstsatz läge dann bei ingesamt 861€. Dazu soll die Mittelschicht entlastet werden, indem die Einkommensfreibeträge der Eltern um 16 Prozent angehoben sollen. Erhöht wird auch der Freibetrag für die gesparten Rücklagen und der Kranken- und Pflegeversicherungszuschlag.
Viele Studierende haben die Angst sich durch Bafög zu verschulden. Diese Angst soll durch eine neue Regelung für die Rückzahlungsraten vermindert werden. Wer ingesamt 77 Monatsraten in einer Höhe von 130€ gezahlt hat, wäre schuldenfrei, egal wie hoch sein/ihr Darlehen war. Wer weniger Unterstützung in Anspruch genommen hat, wäre natürlich früher fertig mit dem Zurückzahlen.
Diese Ziele und Erneuerungen erscheinen sehr sinnvoll und vielversprechend, allerdings steht vieles noch nicht fest. Demnach bleibt es abzuwarten, ob diese Ankündigungen von der Regierung tatsächlich verwirklicht werden.
Beitrag: Valentina Püschel